Essen in der Familie: ich habe alles und nichts falsch gemacht

Dezember 2015: Ich habe nunmehr 2 Jahrzehnte meine Familie bekocht. Es gab zahllose Breischlachten mit 2 Kleinkindern, ich musste Ablehnungsphasen von vermeintlich gesundem Essen ertragen (Alex, 2 Jahre: „Die Mamine mecken aba nicht!“ Ich wollte ihm erklären, dass Vitamine etwas ganz Leckeres seien.). Ich wurde als Ökotante beschimpft die immer nur gesundes, uncooles Essen auf den Tisch bringt. Tiefkühlpizza hat mein Mini-Gefrierfach nie gesehen. Seit Jahren überlasse ich die Zubereitung und den Verzehr von Fischen und Vierbeinern anderen Menschen. Die mit Liebe geschmierten Schulbrote aus Vollkornbrot landeten sicher oft woanders als im Magen meiner Kinder. Ketchup und Pommes gab’s nur an Kindergeburtstagen. Für den Einkauf von Nussnugatcreme war der luxemburgische Opa zuständig. Der tägliche Speiseplan richtet sich bis heute nach dem Inhalt der wöchentlich gelieferten Gemüsekiste vom Biohof Braun. Viele miese Kommentare musste ich einstecken. Aber ich habe nie aufgegeben. Am Tage der Heimkehr seines 4-monatigen Studiums in „Great-Britain“ verkündet mein 21-jähriger Sohn: „Mama, Du hast uns das schon gut beigebracht wie man vernünftig isst und kocht“!